Hallo ihr Lieben,
das Thema der Woche 29 lautet SUPERHELDEN. Das Bild, das ich euch zu dem Thema zeigen möchte, kommt aus dem Archiv, aber ich möchte euch vorher noch ein bisschen was über die beiden Superhelden erzählen.
Der Superheld Nummer 1 auf dem Bild ist mein Papa. Mein Papa leidet jetzt seit 15 Jahren an einer ziemlich seltenen Krebsart. Erst hatte er einen großen neuroendokrinen Tumor an der Bauchspeicheldrüse, der mit einer sehr gefährlichen Operation, der Whipple-Operation entfernt wurde. Bei der Operation wurde ihm die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Gallenblase und die Milz entfernt. Außerdem wurde das untere Drittel des Magens herausgenommen. Zusätzlich wurden die verdickten Lymphknoten, die in der Lymphabflussbahn des Tumorbereiches liegen, herausgeholt. Die Stümpfe der Organe (Magen, Dünndarm, Pankreas, Gallenwege) wurden miteinander vernäht. Der Nahrungstransport und die Verdauungssaftausleitung ist somit wieder gewährleistet. Er hat ein paar Tage um sein Leben gekämpft und sich langsam wieder aufgerappelt. Mein Papa ist ein Kämpfer und ich bin unendlich stolz auf ihn. Sein Leben war danach nicht mehr das Gleiche. Er muss ziemlich viele Medikamente nehmen, wurde Diabetiker, bekommt regelmäßig Fieberschübe hatte Schmerzen an der Narbe, aber er hat nie gejammert. Wenn ich ihn Frage wie es ihm geht, antwortet er immer: blendend ;).
2001 kam dann ein Schock. Es wurden Lebermetastasen festgestellt und ein Arzt sagte meinem Vater, dass er nur noch wenige Monate zu leben hätte. Wir waren geschockt und gelähmt. Ein Onkologe versuchte eine (wie wir später herausfanden) unnütze, furchtbar starke Chemotherapie, die mehr kaputt machte als zu helfen. Ja, und da kam Superheld Nummer 2 ins Spiel. Arko. Papas Hund. Der mehr für meinen Vater tun konnte als wir alle zusammen. Ja, wir alle haben getröstet und nach Heilungsmöglichkeiten gesucht, aber wir konnten meinem Vater nicht das geben was Arko konnte. Arko hat es geschafft, dass mein Vater weiter vor die Tür ging, obwohl er sich nach der Chemotherapie kaum auf den Beinen halten konnte. Arko hat stundenlang zugehört. Arko hat auf meinen Vater gewartet und auf ihn aufgepasst und genau gewusst wie viel er ihm zumuten konnte.
Heute ist die Medizin weiter. Es wird viel geforscht und mein Papa hat eine tolle Klinik in Bad Berka gefunden wo er halbjährig zur Kontrolle und ab und zu zur Therapie hin muss. Die Lebermetastasen sind dank nuklearmedizinischer Therapie zurückgegangen und wir hoffen, dass die Therapie auch noch sehr lange hilft.
Ja, und so feiert der Superheld Nummer 1 in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag und kümmert sich nun liebevoll um Superhelden Nummer 2. Denn Arko ist jetzt 15 Jahre alt und das ist für einen Setter fast schon ein biblisches Alter. Er kann keine Treppen mehr steigen und trägt zu Hause eine Windel. Die beiden sind und bleiben bis in alle Ewigkeit meine Superhelden. Ich habe euch unendlich lieb, Papa und Arko!
