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Projekt 52 – Woche 29

Hallo ihr Lieben,

das Thema der Woche 29 lautet SUPERHELDEN. Das Bild, das ich euch zu dem Thema zeigen möchte, kommt aus dem Archiv, aber ich möchte euch vorher noch ein bisschen was über die beiden Superhelden erzählen.

Der Superheld Nummer 1 auf dem Bild ist mein Papa. Mein Papa leidet jetzt seit 15 Jahren an einer ziemlich seltenen Krebsart. Erst hatte er einen großen neuroendokrinen Tumor an der Bauchspeicheldrüse, der mit einer sehr gefährlichen Operation, der Whipple-Operation entfernt wurde. Bei der Operation wurde ihm die Bauchspeicheldrüse, der Zwölffingerdarm, die Gallenblase und die Milz entfernt. Außerdem wurde das untere Drittel des Magens herausgenommen. Zusätzlich wurden die verdickten Lymphknoten, die in der Lymphabflussbahn des Tumorbereiches liegen, herausgeholt. Die Stümpfe der Organe (Magen, Dünndarm, Pankreas, Gallenwege) wurden miteinander vernäht. Der Nahrungstransport und die Verdauungssaftausleitung ist somit wieder gewährleistet. Er hat ein paar Tage um sein Leben gekämpft und sich langsam wieder aufgerappelt. Mein Papa ist ein Kämpfer und ich bin unendlich stolz auf ihn. Sein Leben war danach nicht mehr das Gleiche. Er muss ziemlich viele Medikamente nehmen, wurde Diabetiker, bekommt regelmäßig Fieberschübe hatte Schmerzen an der Narbe, aber er hat nie gejammert. Wenn ich ihn Frage wie es ihm geht, antwortet er immer: blendend ;).

2001 kam dann ein Schock. Es wurden Lebermetastasen festgestellt und ein Arzt sagte meinem Vater, dass er nur noch wenige Monate zu leben hätte. Wir waren geschockt und gelähmt. Ein Onkologe versuchte eine (wie wir später herausfanden) unnütze, furchtbar starke Chemotherapie, die mehr kaputt machte als zu helfen. Ja, und da kam Superheld Nummer 2 ins Spiel. Arko. Papas Hund. Der mehr für meinen Vater tun konnte als wir alle zusammen. Ja, wir alle haben getröstet und nach Heilungsmöglichkeiten gesucht, aber wir konnten meinem Vater nicht das geben was Arko konnte. Arko hat es geschafft, dass mein Vater weiter vor die Tür ging, obwohl er sich nach der Chemotherapie kaum auf den Beinen halten konnte. Arko hat stundenlang zugehört. Arko hat auf meinen Vater gewartet und auf ihn aufgepasst und genau gewusst wie viel er ihm zumuten konnte.

Heute ist die Medizin weiter. Es wird viel geforscht und mein Papa hat eine tolle Klinik in Bad Berka gefunden wo er halbjährig zur Kontrolle und ab und zu zur Therapie hin muss. Die Lebermetastasen sind dank nuklearmedizinischer Therapie zurückgegangen und wir hoffen, dass die Therapie auch noch sehr lange hilft.

Ja, und so feiert der Superheld Nummer 1 in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag und kümmert sich nun liebevoll um Superhelden Nummer 2. Denn Arko ist jetzt 15 Jahre alt und das ist für einen Setter fast schon ein biblisches Alter. Er kann keine Treppen mehr steigen und trägt zu Hause eine Windel. Die beiden sind und bleiben bis in alle Ewigkeit meine Superhelden. Ich habe euch unendlich lieb, Papa und Arko!

Arko und Papa

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13 denken was zum Thema “Projekt 52 – Woche 29”

  1. mone sagt:

    wow…mir fehlen grad die worte, aber so ganz ohne was will ich hier auch nicht wieder verschwinden.

    das bild und die geschichte dazu ist so rührend….ich hab wirklich feuchte augen
    und freu mich riesig, das deine zwei superhelden das leben gemeinsam so gut meistern….echt der wahnsinn…

  2. Marlen sagt:

    Ich habe auch Tränen in den Augen… das Bild sagt mehr als tausend Worte und ich kann voll und ganz verstehen, wieso diese Beiden Helden für Dich sind. Ich hoffe, sie kämpfen noch ganz lange zusammen…

  3. Marina sagt:

    weinend sitze ich hier und bin unendlich dankbar, dass ich dies hier lesen durfte.
    Eine wunderschöne Geschichte,(wenngleich auch traurig)aber mit einem Happy End, die Du sehr schön geschrieben hast.
    Ich wünsche Deinem Vater und Arko noch viele schöne Jahre zusammen.
    lg Marina

  4. alexandra sagt:

    boah, so ein foto nach der erzählung … *schluchz*

  5. DasClaudi sagt:

    Ich habe versucht in Worte zu fassen wie viel die zwei mir bedeuten, aber das kann ich glaube ich gar nicht. Mein Papa hat in seinem Leben so viel durch gemacht, aber er steht immer wieder auf. Ich weiß nicht wie viele Menschen so eine Stärke, so einen Lebenswillen und so eine positive Einstellung haben. Und Arko ist einfach der beste Hund der Welt ;)

  6. Meg sagt:

    Claudi, das ist Dir – für Außenstehende – verdammt gut gelungen. Alles andere ist für Papa, Arko und Dich :)
    Ich hoffe sehr, dass beide noch eine wunderbare Zeit haben.

    Danke für die Geschichte und das tolle Bild! :)

  7. DasClaudi sagt:

    @Meg *knuddel*

  8. Gerd sagt:

    Und ich Jammer über mein Knie, tzzz. Sehr ergreifende Zeilen die Du dieses mal hier hinterlassen hast und das ganze geschmückt mit einem tollen Foto dazu.

    LG Gerd

  9. Hallo Claudi,
    eine berührende Geschichte. Und das Foto spricht Bände!
    Sehr sehr schön und einfühlend hast du das Thema umgesetzt.
    LG Esther

  10. Soni sagt:

    Was für ein berührendes Foto und die Geschichte ist wirklich ergreifend. Der mit Abstand schönste Beitrag, den ich zu diesem Projekt je gesehen habe. Ich wünsche Deinen beiden Superhelden noch eine ganz lange schöne Zeit.
    LG Soni

  11. Hansi sagt:

    *schnief* Das Bild ist wunderbar und vielsagend!

  12. Susanne sagt:

    ach mensch, Claudi! Das sind die wahren Helden. Respekt bei so einer Leidensgeschichte den Mut und die Kraft nicht zu verlieren. Schön, dass die beiden sich haben und ich hoffe, das ist noch ganz ganz lange so!!!

  13. Maru sagt:

    Wunderschönes Bild!

Das denke ich

:) ;-) *käffchen* *winke* *kiss* *gähn* more »